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Samstag, 28. April 2012

Ich warte bis sie weg sieht und lege die kleinen Zuckertüten wieder zurück in die Schublade. Ich brauche keinen Zucker in meinem Tee. Wir gehen raus und setzen uns auf die Bank. Gestern wurde sie operiert, seit dem kann sie wieder laufen, als hätte sie nie einen Bandscheibenvorfall gehabt. Ich dagegen habe mittlerweile bei jedem Schritt Schmerzen.
Sie fängt an zu erzählen, ich höre nur halb zu. Ich kriege mit sie hätte gestern das halbe Krankenhaus zusammen geschrien, und merke wie stolz sie dabei wirkt. Ich verdrehe die Augen, aber sie sieht es nicht. Ich frage ob sie schon wüsste, wann sie entlassen wird. Bitte, bitte erst in ein paar Tagen ..."Montag oder Dienstag", antwortet sie knapp und zieht an ihrer Zigarette. Danke. Danke für die drei freien Tage.
Später hole ich mir noch eine Tasse Tee, wieder holt sie für mich kleine Tüten mit Zucker aus einer Schublade, wieder lege ich sie unbemerkt zurück. Ich hasse es, wenn man mir etwas schon 'bereitlegen'.
Als mein Erziehungsberechtigter, mein Bruder und ich wieder fahren, reden wir darüber, was es zum Mittagessen geben soll.  Ich überlege mir, was ich die nächsten Tage, so lange ich frei bin, essen werde. Und ob ich mehr Schmerztabletten nehmen soll, damit dieser Schmerz vorbeigeht ...

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